Der Hamamatsu-Drachen

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Die Stadt Hamamatsu liegt in der mitteljapanischen Präfektur Shizuoka an der Pazifikküste. Dort findet alljährlich zum ,,Knabenfest" am 3. -5. Mai das größte japanische Drachenfest statt. Der erste Tag des Festes ist den Glückwunschdrachen gewidmet: Drachen, die mit dem Namen eines neugeborenen Knaben versehen, mit dem Wunsch für gutes Gedeihen des Kindes emporgeschickt werden. An den beiden folgenden Festtagen treten die mit dem Stadtteilwappen bemalten Drachen zum Kampf gegeneinander an. Zeitweilig sind nahezu hundert der großen quadratischen Drachen in der Luft. Dem Schlachtgetümmel dort entspricht die hektische Betriebsamkeit am Boden, wo die jeweils etwa 30 Personen umfassenden Mannschaften mit Seilwinden und unter ohrenbetäubendem Lärm von Fanfaren, Trommeln und Trillerpfeifen den Flug der Drachen steuern. Die malerischen Trachten und die festliche Stimmung erinnern an ein mittelalterliches Turnier. Das Bambusgerüst der Hamamatsu-Drachen besteht aus einem engen Gitter aus relativ dünnen Bambusleisten, die durch zwei diagonale Bambusrohre verstärkt werden. Für den Flug wird an den Drachen eine Bambusstange mit langem Strohseil als Schwanz befestigt. Die Herstellung der Drachenschnüre aus Leinen unterliegt einem Monopol, um gleiche Chancen bei den Wettkämpfen zu sichern. Nachdem das Papier auf das Bambusgitter geklebt worden ist, wird der Hamamatsu-Drachen mit leuchtenden Stoffarben bemalt. Die Konturen werden vorab häufig mit flüssigem Wachs gezogen. Der Glasfenstereffekt kommt bei diesem Drachen besonders gut zur Geltung.

Der Hamamatsu-Drachen