Der Edo-Drachen

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Der Edo-Drachen hat seinen Namen von der früheren Bezeichnung für Tokyo. Er ist dort seit dem 17. Jahrhundert verbreitet. Das Bambusgerüst besteht meist aus vier Querstäben, einer Längsstange und zwei diagonalen Stangen. Bei großen Drachen kommen zusätzliche Längsstangen hinzu. Die Bambusleisten werden oft mit Papierstreifen umwickelt, damit das Drachenpapier besser an ihnen klebt. Meist erfolgt die Bemalung im Stil der sog. „nishiki-e", der Brokatbilder, die von den polychromen Holzschnitten des Uki-yoe inspiriert sind und oft Samuraikrieger in prächtigen Rüstungen darstellen. Andere Motive sind Kabukischauspieler und die Tierkreiszeichen, insbesondere der Drachen. Die langen Schnüre dienen zur Stabilisierung und geben dem fliegenden Drachen eine majestätische Würde. Oft trägt der Edo-Drachen oben den bogenförmigen Unari, ein Schwirrholz. Es besteht aus einem langen Bambusrohr, das durch eine Sehne aus Glyzinienholz gespannt wird. Die Vibration dieser „Windharfe" überträgt sich auf den Drachenkörper, der den Ton zu einem gewaltigen Brummen verstärkt.

Der Edo-Drachen